Aronia – Apfelbeere – Schwarze Eberesche – sorbus melanocarpa – aronia melanocarpa
http://www.stanmer.de/themen/gesundheit/252-aronia
Beeren und Wildobstarten gehören zu unseren stärksten Gesundheitsbausteinen. Die Aronia und andere Beeren enthalten den darmpflegenden Ballaststoff Pektin. Der natürliche Zucker in Wildbeeren ist gesunder Frucht- und Traubenzucker; in Aronia und einigen verwandten Wildobstarten kommt die Süße vom Sorbit vor, einem für Diabetiker geeigneten Austauschzucker. Sorbit ist auch für die Zahngesundheit beziehungsweise zur Vermeidung von Karies dem Haushaltszucker vorzuziehen.
Das Wissen um die Heilkräfte unserer Wildbeeren rückt erst in den letzten Jahren wieder in unser Bewusstsein.
Warum insbesondere die roten Beeren – als Hausmittel eingesetzt – so außergewöhnliche Effekte erzielen, Infektionskrankheiten abzuwehren, Magen und Darm zu sanieren, Wunden heilen zu lassen, den Blutdruck zu regulieren und die Sehkraft zu stärken, erforscht unsere Wissenschaft erst seit rund 20 Jahren, seit sie die Eigenschaften der Farbstoffe aus Beeren untersucht; das sind die Flavonoide und Anthocyane. Aronia enthält von allen essbaren Früchten am meisten davon – rund 10 mal soviel wie rote Weintrauben oder Rotwein und 20 mal soviel wie Himbeeren oder Erdbeeren. Anders als bei Wein ist bei Aronia der natürliche Zucker- beziehungsweise Kaloriengehalt gering und kein Alkohol enthalten. Aronia kann also mehrfach täglich in kleinen Portionen als vorbeugendes Mittel für die Gesundheit eingenommen werden. Auch der äußerst schmackhafte alkoholische Auszug enthält sämtliche gesundheitsfördernden Stoffe; er zieht wirklich alles Wertvolle aus den Beeren.
Anthocyane sind Radikalenfänger, Die Aronia hat einen weit höheren Anteil dieser Antioxidantien als alle anderen Beeren.
Anthocyangehalt in Früchten (mg/100 g)
Erdbeeren 30
Himbeeren 40
Brombeeren 160
Blaubeeren 165
Bl. Trauben 165
Süßkirschen 180
Aronia 800
(Quelle: Dr. Clarissa Gerhäuser: Flavonoide und andere pflanzliche Wirkstoffe, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg – http://www.dgem.de/termine/ern2001/dia_gerh.pdf)
Frucht |
Antioxidatives Potenzial
(Kapazität zur Absorption
von freien Radikalen = ORAC) |
Aroniabeere
Holunderbeere
Heidelbeere
Brombeere
Schwarze Johannisbeere
Rote Johannisbeere
Himbeere
Erdbeere
Cranberry
Rote Trauben
Weiße Trauben
Apfel |
160
145
60-87
55
56
32
21
15-20
10 -18
7,4
4,5
2,2 |
Quelle: Kulling, S.E., et.al.; Planta Med 2008 |
Freie Radikale – was ist das eigentlich?
Das sind sehr aggressive Sauerstoffmoleküle, die in unserem Stoffwechsel entstehen, wenn wir unter starker Beanspruchung und Stress stehen. Es sind instabile Moleküle, die sich ein „fehlendes“ Elektron aus dem Bauplan einer unserer Körperzellen rauben, damit die Zelle schädigen, die nun zugrunde geht oder ihrerseits zu solch einem übergriffigen Radikal wird. Eine Kettenreaktion kann entstehen; Krebs kann entstehen. Die Wissenschaft geht von jährlich 1,7 kg Freien Radikalen in unserem Körper aus, sie schätzt, dass jede unserer Zellen täglich 10.000 solchen Angriffen ausgesetzt ist. Jedes Jahr muss unser Körper mit 1000 neuen chemischen Substanzen umgehen lernen; das sind in 10 Jahren 10.000 neue chemische Substanzen! Deshalb ist antioxidativer Zellschutz, z. B. Durch Anthocyane lebenswichtig für uns.
In unserer Zeit ist oxidativer Stress einer der Hauptfaktoren für die Gefährdung unserer Gesundheit:
Luftverschmutzung, Umweltgifte, radioaktive Strahlung (Flugreisen, röntgen, Atommüll und Atomkraftwerke)
Elektrosmog durch gepulste Hochfrequenz (das ist Mobilfunk, WLAN, Schnurlostelefon, Mikrowelle)
Infraschall (durch Motoren, Pumpen, Brennwertthermen, Autolärm)
Nährstoffmangel durch Fehlernährung
Alkohol, Zigarettenrauch
Giftige Stoffe in Lebensmitteln
Chronische Entzündungen, viele oder schwere Krankheiten
Überbelastung in Beruf, Sport und andere seelische Belastungen
Was können Anthocyane?
Das ist Rostschutz für unsere Zellen! Denn die Antioxidantien gehen mit den freien Radikalen eine Verbindung ein, so dass die ehemals aggressiven Moleküle in neutrale umgewandelt werden. Darum werden die Antioxidantien als Radikalenfänger bezeichnet. Auch die Vitamine ACE gehören dazu.
Sie schützen uns vor Herzinfarkt und Schlaganfall, bremsen Alterungsprozesse der Haut, des Gehirns und unserer Organe, schützen Herz und Blutgefäße. Degenerative Alterserkrankungen wie Diabetes II, Alzheimer-Demenz, Rheuma und Arthrose werden gebremst oder sogar rückgängig gemacht, wenn Aronia in täglichen Mengen eingenommen wird (z.B. 100 ml Aroniasaft oder entsprechende Menge getrocknete Beeren).
Aronia hemmt die Neigung der Blutplättchen zur Verklumpung (eine Folge insbesondere von Mobilfunkbelastung), verbessert die Fließeigenschaft des Blutes, schützt das Gehirn vor Ablagerungen, verbessert die kognitiven Fähigkeiten.
In der Krebs- sowie Altersforschung wird den Antioxidantien größte Bedeutung beigemessen. Die Anthocyane der Aronia stehen da an erster Stelle.
Warum können die Anthocyane diesen Schutz bewirken?
Pflanzen schützen sich auf vielfältige Art und Weise: Dornen, Bitterstoffe, harte Schalen der Früchte und zum Beispiel rote Farbstoffe. Sie schützen sich damit vor Schädlingen, Pilzen, UV-Strahlung und Fressfeinden. Die meisten Schutzstoffe, sogenannte Bioflavonoide, sitzen in der Schale der Früchte oder ganz dicht unter der Schale. Diese Schutzeigenschaften übernehmen unsere Körperzellen, wenn wir die Früchte (möglichst) roh essen und sie nicht schälen. Ein Alkoholauszug zieht alle diese wertvollen Stoffe heraus und erhält auch alle Vitamine; beim Trocknen unter 41° C bleiben sie vollständig erhalten.
In den unten genannten wissenschaftlichen Studien sind folgende Wirkungen für Aronia belegt:
Leberschützende Wirkung
Schutz der Magenschleimhaut
gefäßschützend, entzündungshemmend, immunmodulatorisch, stark antioxidativ
antimikrobiell, antiviral, antikanzerogen
Schutz vor erhöhten Blutfettwerten, Positiver Einfluss auf Diabetes mellitus Typ 2
krebspräventive Wirkung auf Darmkrebserkrankungen
Sehvorgänge unterstützend
Volksheilkunde und Schulmedizin:
In Russland ist die Aronia seit langem bekannt und wird in der Volks- und Schulmedizin daher seit langem verwendet.
Es gibt es Aufzeichnungen aus dem Bereich der Inneren Medizin über die Behandlung von Magen-, Darm-, Drüsen- sowie Leber- und Gallenblasenerkrankungen. Masern und Scharlach, zur Stärkung des Immunsystems und bei Vitaminmangelerkrankungen.
Eine besondere Bedeutung hat der Einsatz der Aroniabeere bei Vergiftungen durch Schwermetalle und bei somatischen Strahlenschäden. Nachdem entdeckt wurde, dass Aroniapräparate die Ausscheidung von radioaktivem Strontium steigert, wurde die Aroniabeere auch zur Behandlung von Strahlenkrankheiten eingesetzt. Die Eigenschaft, das Schwermetall Cadmium aus dem Körper auszuscheiden wurde in einer Studie (Kowalczyk et al. 2003) belegt.
In den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und anderen osteuropäischen Ländern werden die Früchte und die Blätter der Aronia traditionell in der Volksmedizin eingesetzt zur Blutdrucksenkung, auch galletreibende, gefäßverstärkende und entzündungshemmende Wirkungen werden genannt. Außerdem gibt es Anwendungsgebiete in der Frauenheilkunde (Schwangerschaftserbrechen, Myombehandlung) sowie in der Behandlung von Bluthochdruck, Vitaminmangelerkrankungen, Appetitlosigkeit, Gallenblasenerkrankungen und Arteriosklerose.
Susanne Schirmeyer
(Bildquelle)
Literatur:
Petra Neumayer, Birgit Funfack: Aronia – Powerbiostoffe aus der Aronia
Renate Petra Mehrwald: Aronia – „Königin der Blaublütler“
Dr. Clarissa Gerhäuser: Flavonoide und andere pflanzliche Wirkstoffe, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg –
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